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Villach Lederergasse
Hier bin ich 1962 aufgewachsen. Ich kann mich noch schemenhaft an die Wohnung erinnern. Doch große Erinnerungen sind mir nicht geblieben. Also scheinbar noch kein fotografisches Gedächtnis vorhanden gewesen 😉
Eine Erinnerung ist jedoch das Hochwasser von 1999. Man konnte nur mit Booten die Wohnung verlassen. Als Nachweis kann ich nur das Schild zeigen, das die Hochwasserstände zeigt, die in der Lederergasse dokumentiert wurden.
Lederergasse / Villach
Villach: Gaswerkstrasse / Klagenfurterstrasse
Hier habe ich schon mehr Erinnerungen. An die Wohnung kann ich mich gut erinnern. Ich hatte ein eigenes Zimmer, was damals nicht so selbstverständlich war. Der Gang war ein langer Schlurf. Am Ende war mein Zimmer, rechts davon das Wohnzimmer. Dort rannte ich einmal aus dem Wohnzimmer ohne zu schauen. Ohne es zu merken, kam meine Mutter mit einem Teller in der Hand entgegen und da kollidierte ich mit dem Teller – Platzwunde. Die Wunde dieses Unfalls ist heute noch zu sehen.
In der Klagenfurterstrasse hatten meine Großeltern väterlicherseits ein Lebensmittelgeschäft. Das war ein Paradies für mich. So viel zu bestaunen. Ob es die Aufbewahrungsboxen und Mühlen der Getreide und Nüsse waren, das schwarze Wählscheibentelefon, die Produktauswahl oder die vielen Menschen, mit denen ein persönliches Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Kunden gepflogen wurde oder die Milchpumpe, mit der die Milch in Glasflaschen gefüllt wurde, die von den Kunden mitgebracht wurden. Ein Highlight war ein Wettbewerb, bei dem man Gewichte schätzen musste. Dabei gewann ich meine erste Schallplatte (Single) – irgendein Volkslied. Jipieeeh, ich hatte das erste Mal etwas gewonnen. Dabei hatte ich noch nicht mal einen Plattenspieler.
Später wurde alles von der Molkerei übernommen und meine Mutter war noch jahrelang dort angestellt.
Gespielt haben wir meistens im Luschinhof. In einer dieser Wohnungen waren auch meine Großeltern zuhause. In unmittelbarer Nachbarschaft davon war die Spenglerei Mitzner. Mit dem Sohn HEINZ der Spenglerei kam ich am selben Tag auf die Welt (31.08.1962). Wir verbrachten viel Zeit im Hof der Spenglerei und spielten oft Cowboy und Indianer. Zum Ärger der Spenglerei brachen wir die Holzlatten aus dem VW-Pritschenwagen von der Ladefläche, denn das waren unsere Gewehre. Die Oma von HEINZ machte uns oft Brote mit einem selbstgemachten Salamiaufstrich. Es war ein Gedicht, das mir bis heute in schöner Erinnerung geblieben ist.
Gaswerkstrasse / Klagenfurter Strasse
Villach „Manhattan“ – Tafernerstraße
Die Gegend wird „Manhattan“ genannt, aufgrund der Hochhäuser.
An diese Wohnung kann ich mich auch noch erinnern und an mein Zimmer. Es war mit Holzimitatmöbel ausgestattet. Meine Mutter versuchte mich damit glücklich zu machen, doch mehr war nicht drinnen.
Große bedeutende Erinnerungen an diese Zeit sind nicht geblieben. Vielleicht lag es daran, dass es nicht von langer Dauer war. Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht mehr, wie lange ich dort wohnte.
In dieser Zeit entstand jedenfalls meine Freude und Begeisterung für die Fotografie.
Es war mein letzter Wohnort, bevor ich nach Mödling in die HTL und ins Internat ging.
Ich kam nach Mödling, weil ich in der HTL Villach /Fachrichtung Hochbau ein schlechter Schüler war und eigentlich Fotograf werden wollte. Das war nicht so einfach. Meine Eltern gaben mit zwei Möglichkeiten.
- Ich finde eine Lehrstellen als Fotograf
- und wenn nicht, dann komme ich in die HTL nach Mödling
Ergebnis ist bekannt: Ich fand keine Lehrstellen, denn es wurde nur ein Mädchen genommen und so kam ich nach Mödling. Dort widmete ich mich neben der Hochbauausbildung der analogen Fotografie. Das internatseigene Fotolabor war ein toller Ort, um mich mit der Fotografie und Entwicklung von Fotos auseinander zu setzen.
Villach / Tafernerstrasse
Warum mache ich so einen Blogbeitrag?
Einerseits weil ich mich gerne daran erinnere, woher ich komme und aufgewachsen bin.
Andererseits ist es vielleicht eine Themenanregung für den einen oder anderen Fotografen. Nimm doch Deine Kamera – die beste Kamera ist immer die, die man dabei, wie zB Dein Smartphone – und schaue Dir Deine „Herkunft“ auf fotografischer Perspektive an.
Gerne darfst Du auch im Kommentar eine Link einfügen, mit dem Du Deine Orte zeigst. Ich freue mich darauf, wenn Du mitmachst.
PS: Genderhinweis. Personenbezogene Ausdrücke in diesem Text umfassen Frauen und Männer gleichermaßen.
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