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Was bringt alles wieder auf ein Normalmaß?

Ich frage mich immer wieder mal, was die Menschen wieder an den Boden der Realität bringen wird. Was wird es sein, das die Wirtschaft auf ein “normales” Maß bringen und die Menschen näher zusammenrücken lassen wird. 

Früher waren es die Kriege, die alles zerstört haben, die Wirtschaft zusammenbrechen und die Nächstenliebe und das füreinander dasein entstehen lies. Was wird der nächste Auslöser sein?

Bekommen wir mit Covid-19 (Corona) gerade die Antwort?

Sind wir dazu schon bereit?

Wenn die Ausgangsbeschränkungen (ich beziehe mich auf Österreich) in Kürze – April / Mai – aufgehoben bzw. gelockert werden, befürchte ich, dass diese Dauer zu wenig sein wird, um ein weitreichendes Umdenken und Miteinander dauerhaft auszulösen.

“Der Mensch geht nur über den Schmerz” – das ist meine Beobachtung, die ich in meinem Leben erfahren habe. Wie oft bleiben gute Ratschläge, konkrete und ehrliche Hinweise und Erzählung von eigenen Erfahrungen, ungeachtet oder ungehört. Erst wenn man selbst in die zu vermeidende Situation kommt, dann wird meistens der Situation die notwendige Beachtung geschenkt.

Und da stehen wir gerade. Doch für eine dauerhafte Veränderung und Normalisierung, ist es meines Erachtens notwendig, diese aktuellen Einschränkungen und Auswirkungen für einen längeren Zeitraum erfahren und erleben zu müssen.

Natürlich wünscht sich das keiner – auch ich nicht.

Die Zeit heilt die Wunden

Aus Erfahrung ist es tatsächlich die Zeit, die etwas verändert. Ein eigenes dazutun ist notwendig. Und am besten, ich fange bei mir selbst an.

Nie – wirklich nie – ist eine andere Situation oder Person “schuld” oder verantwortlich, wie es mir geht. Es ist immer mein Blickwinkel, wie ich auf die Situation schaue und wie ich damit umgehe.

Wenn mir dabei etwas nicht passt, dann kann nur ich etwas ändern. Entweder meine Sichtweise oder die Situation. Wenn ich bereit bin die Situation zu ändern, dann gehen oft Schmerzen einher. Schmerzen, die reinigen und befreien.

In der Angst verharren oder – wie ich es oft im meinem Umfeld erlebe – jeden Tag auf das zu schimpfen was ich kenne, anstatt daran etwas zu ändern, das ist nicht der Weg, der mich zu etwas besseren und neuen führen wird. Wenn dann eine Änderung eingetreten ist – ob selbst- oder fremdbestimmt – dann ist das eine Befreiung und viele fragen sich danach: “Warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht?”

Ja, die Zeit heilt Wunden, doch im selbst bestimme, wie ich die Zeit gestalte und was ich zulasse.

Die Zeit danach

Wenn Verlust eingetreten ist, dann kommt das Besinnen, wie sehr mir etwas fehlt. Das ist dann auch die Chance, die Zukunft so zu gestalten, um diesen Mangel nicht mehr vermissen zu müssen. Ich kann selbst entscheiden, was ich dazulernen möchte, was ich negiere und wem ich keine Beachtung schenke, wie ich mein Leben gestalte.

Ja, ich habe es in der Hand und jede Veränderung fängt bei mir selbst an und nicht bei den anderen. Sei ein Vorbild – für Dich selbst und Du wirst es auch für andere sein.