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Was ist überhaupt dieser Druck?

Wenn ich von “Druck” spreche, dann handelt es sich um eine Belastung – etwas das mich belastet und über das ich nachdenke. Es geschieht nicht nur einfach, es ist “produziert”.
Druck muss nicht  nur negativ besetzt sein. Meiner Erfahrung nach ist es jedoch bei den meisten Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, negativ besetzt.
Druck ist mehr oder weniger eine Erwartungshaltung. Und etwas zu erwarten ist doch grundsätzlich nicht negativ, richtig?
Ja, ich weiß, es kommt darauf an, was der Inhalt der Erwartung ist.
 
Welche Erwartungshaltungen können das sein, die diesen Druck aufbauen?
Das kann die Erwartung an mich als Fotograf, als Vater, als Partner, als Geschäftspartner und vielen mehr sein.
Und nicht für alle Varianten gibt es die selbe Art und Weise, damit umzugehen. Oder vielleicht doch?
Ich weiß es nicht.
In dem Zusammenhang – was sage ich gerne? “Es gibt kein Richtig oder Falsch, es gibt nur Deinen eigenen Weg und den meinen.

Woher kommt dieser Druck?

Meine Erklärung ist einfach. Alle Erwartungshaltungen, die Druck erzeugen und wie man damit umgeht, kommt im heutigen Verhalten, aus der Kindheit. Wie wurde es mir vorgelebt, wie habe ich das im Unterbewußtsein abgespeichert, welche Emotionen verbinde ich damit. All das ist entscheidend, wie ich heute damit umgehe ich mir einen eigenen Druck mache.
Und wenn mir das bewußt ist, dann kann ich es ändern – wenn ich es möchte.

Wer setzt mich unter Druck?

Sind es andere? Bin ich es selbst?
Um welche Fragen geht es bei Druck? Das können Fragen sein, wie: “…ist es gut genug, entspreche ich den anderen Vorstellungen, werde ich Anerkennung bekommen, und und …
Dabei entsteht doch eine Art von Manipulation meiner selbst, wenn der Druck von außen kommt.
Was sich jedoch jeder selbst bewusst sein soll – es liegt an mir selbst, ob ich das an mich heranlasse.
Auch wenn der Druck von mir selbst kommt, darf ich entscheiden, wie ich damit umgehe. Hauptsache, es ist mir bewusst und ich falle nicht in eine Art Selbstmitleid.
 
Meiner Meinung nach, werden Kinder von Anfang an schon zu einem gewissen Erwartungs- / Leistungsdruck herangeführt.
Ob das gut ist? Ich weiß es nicht.
Ich hatte früher auch viel davon gehalten, in einer Leistungsgesellschaft zu leben. Heute jedoch sehe ich das etwas differenzierter. Was bedeutet es überhaupt zu “leben”? Muss dazu Leistung notwendig sein?
Jeder kann ja mal für sich selbst darüber nachdenken – muss ja nicht gleich eine Lösung herauskommen. Ich will hier ja keinen Leistungsdruck aufbauen 😉
 
Wie sage ich immer: “Wenn etwas nicht so ist, wie Du es gerne hättest, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten, das zu verändern. Entweder Du änderst die Situation (was auch Anstrengung, Verlust, etc. zur Folge haben kann = Konsequenz) oder Du änderst Deine Einstellung dazu. Niemals ist jemand oder etwas anderes für Deine Situation verantwortlich.

Brauche ich den Druck?

Ich merke, dass ich etwas Druck brauche. Druck, den ich mir selbst mache. Druck von außen kommt  bei mir nicht gut an und lasse ihn daher auch nicht entstehen. Das kommuniziere ich diplomatisch und mit Ruhe, wenn ein solcher Moment entsteht.
Doch wenn ich aufmerksam versuche in die Vergangenheit zu schauen, kann ich mich nicht erinnern, dass mir wirklich jemand Druck gemacht hat. Vielleicht hat es das sehrwohl gegeben, dann habe ich es jedoch nicht an mich herangelassen und dem keine Bedeutung beigemessen. Das ist auch eine Art mit dem Druck von außen umzugehen. Wie ich finde kein schlechter. Einfach keine Bedeutung geben.
Jeglicher Druck war selbstverursacht.

Wie gehe ich damit um?

Prüfen ob ich mich in der Rolle wohlfühle und  ich selbst bleibe. Dann kann mir eine Erwartungshaltung von außen keine Kopfschmerzen verursachen.
 
Ich mache mir oft einen Leistungsdruck, speziell wenn es um Kundenbeziehungen geht. “Werde ich das wohl gut genug machen, wird das Ergebnis den Vorstellungen des Kunden entsprechen und dergleichen.”
 
Meistens ist es dann meine Spontanität, die mich Situationen gut bestehen lassen.
 
Muss ich denn etwas Erreichen?
Glücklich sein hat Vorrang gegenüber etwas erreichen zu müssen.
Ich mache mir Gedanken, was mich wirklich glücklich macht und lasse den eigenen auferlegten Druck weg, etwas erreichen zu müssen. Schon in Kindesalter wird das glücklich sein und sein “Wasser” zu finden, wegtrainiert.
Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, wie es sich auf Kinder auswirken kann, wenn ich mir selbst großen Leistungsdruck mache. Mein Sohn hatte schon in frühen Jahren (6J) einen Leistungsdruck, den ich mir nicht erklären konnte. Der Psychologe meinte: “Reden wir über sie”. Dabei kam heraus, dass es nicht meine Worte sind, die das Kind beeinflussen. Es sind meine Gestik, Mimik, Tonlage, Ausstrahlung, Aura, was sich dem Kind als Vorbild und Muster im Unterbewusstsein “einbrennt”.
So erkläre ich mir auch, woher ich meinen Druck habe. Und Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung / Veränderung. Daran kann ich arbeite und dagegen etwas tun, wenn es mich denn stört.
Bei meiner Tochter ist hingegen wieder anders. Bei ihr sehe ich den eigenen Leistungsdruck nicht bzw. geht sie damit natürlicher und gelassener um. Also liegt es in jeder Persönlichkeit, wie man sein Umfeld wahrnimmt und was man davon “aufsaugt”.

Was mache ich dagegen?

Täglich darüber nachdenken, ob es den wirklich so wichtig ist, was mir gerade Druck macht. Meistens merke ich dann, dass es eigentlich nur ein “Pflichtgefühl” oder ein “Tatensdrang” ist, der nur das Erfüllen als Motivation hat und nicht den Bedarf.
Eines habe ich mir angewöhnt. Seit Oktober 2019 gehe ich jeden Tag eine Runde spazieren. Gleich nach dem Frühstück. Dabei könnte ich jetzt auch wieder sagen, dass ich mir damit Druck mache. Ich sehe es aber als Disziplin, meinen Plan auch umzusetzen und zu TUN.
 
Und was bei meinen letzten täglichen Spaziergängen – bei denen ich die Kamera dabei hatte – das kannst Du in den folgenden Bildern sehen.
Auch an den Bildern ist zu sehen, dass es an einem tag Sonne geben kann und am nächsten Tag Nebel. Es liegt an mir selbst, was ich daraus mache und wie ich es auf mich wirken lasse.
Ich kann heute in beiden Situationen vile Positives und Gutes erkennen.

PS: Genderhinweis. Personenbezogene Ausdrücke in diesem Text umfassen Frauen und Männer gleichermaßen.

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